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Spiegelungen IB 55 –  Dürre 2020: Wie soll man reagieren?

Spiegelungen IB 55 –  Dürre 2020: Wie soll man reagieren?
John Blanckaert, Patrick Silvestre und Carl Vandewynckel, Biowallonie

 

Es ist für uns nichts neues: Das Jahr 2020, bis hierhin, war schwierig. Der Frühling war trocken mit einem Kälteeinbruch Mitte Mai. Der Sommer durchlief eine starke Hitzeperiode mit einigen sehr lokalisierten Regenfällen und dies bis Ende September. Die Kulturen haben unter diesen Bedingungen gelitten und das hat sich in allen Spekulationen bemerkbar gemacht. Zum Beispiel hat unsere Umfrage zu den Futtervorräten, an der 127 Landwirte teilgenommen haben, folgendes ergeben

 

– 1% hat höhere Erträge als 2019;

– 6% haben gleich hohe Erträge, wie in 2019;

– 20% haben einen Ertragsrückgang von etwa 20%;

– 72% haben einen Ertragsrückgang von 40% oder mehr.

 

In diesem Artikel werden wir für jede Spekulation darauf eingehen, was unsere technischen Berater empfehlen und was sie für die Zukunft der Landwirtschaft in der Wallonie unter diesen wechselnden Bedingungen sehen.  Wie immer zögern Sie nicht, unsere Berater direkt für spezielle Fragen zu kontaktieren!

 

In Ackerbau- und Viehzuchtsystemen

Es ist sehr wichtig und dringend, die Strategien und Risiken zu analysieren, mit denen Sie konfrontiert sind. Da zunächst die Viehfütterung an erster Stelle steht, müssen Sie sich dementsprechend ausrichten , selbst wenn Sie ein paar Tiere verkaufen, um den Bedarf an Futtermittel zu verringern. In Bio, bei einer geringeren Reformationsrate, kann man es sich in der Regel leisten, einige Tiere zu verkaufen, ohne die Zukunft der Produktion zu gefährden. Für das Futter kann man auf ein anderes Grobfutter zurückgreifen (z.B. mit Melasse gemischtes Biostroh), um den Tieren, die gut damit umgehen können, einen sanfteren Übergang zu gewährleisten (insbesondere trockenstehende Kühe), Milch-, sowie Ammenkühe hingegen benötigen unbedingt qualitatives Futter. Achten Sie also darauf, Ihr Futter gewissenhaft einzusetzen, wobei Sie bedenken, dass das Ammenkuhhaltung auch eine Form der Produktion ist. Im Übrigen kann das Datum des Trockenstellens vorgezogen werden, um den Futterbedarf zu begrenzen.

Was die Beweidung betrifft, so liegt eine Möglichkeit darin, die Tiere so lange wie möglich auf der Weide zu lassen, um die Ankäufe zu verringern. So kann man die Weideperiode verlängern: später im Herbst/Winter und eher im Frühjahr (unter Bedingung, dass kein Trittschaden entsteht), und die Tiere in der Zwischenzeit nachmittags an den sonnigen Tagen herauslassen. Man kann die Tiere auch länger auf dem Feld halten, indem man den Viehbesatz pro Hektar verringert, um die Trittbelastung zu verrignern (oder den Parzellenumtrieb im Falle einer Rotationsweide beschleunigen). Im letzteren Fall sollte eine Futterergänzung mit faserhaltigem Raufutter durchgeführt werden, um die Ration (z.B. mit Stroh) zu ergänzen und zu strukturieren.

Für die Zukunft festzuhalten

Da der erste Schnitt der reichhaltigste und wichtigste ist, zögern Sie nicht, ihn zu maximieren, indem Sie frühzeitige Übersaaten in lückigen Grasbeständen durchführen und/oder erhöhen Sie die Düngung etwas. Profitieren Sie von der Feuchtigkeit des Winters, indem Sie Ganzpflanzensilage zum Silieren im Herbst säen. Setzen Sie auf die Hauptkultur, da die zweiten  Kulturen  (Zwischenkulturen) unter dem Wasserverbrauch des Bodens durch die erste Kultur leiden,  und dies sogar für resistente Arten wie Sorghum. Zögern Sie auch nicht unseren Rat zu fragen für Mischungen, die an die bodenklimatischen Bedingungen angepasst sind.

 

Im Ackerbau

  • Für Getreide

Die Kombination aus Spätfrost und den im Text aufgeführten Begebenheiten führt zu einer schwierigen Lage für die Ackerkulturen. Die Ergebnisse sind regional oder sogar mikroregional zu betrachten, da die Unterschiede in den Niederschlägen so groß waren. Dies hat sich unweigerlich auf das Wachstumsstadium der Kulturen ausgewirkt. Selbst wenn frühreifes Wintergetreide in diesem Jahr gelegentlich unter Spätfrost gelitten hat, bleibt es dennoch für die nächsten Jahre zu bevorzugen, da deren Zyklus vor der großen Hitze abgeschlossen ist.

Je nach Art des Hofdüngers oder des Handelsdüngersgilt: mit zunehmendem Bedarf an Niederschlägen zur Mineralisierung, sinkt die Wirksamkeit bei ausbleibenden Niederschlägen. Bei im Frühjahr gesäten Kulturen (Getreide, Kartoffeln, Mais… Frühjahrsfutterkulturen) konnte bis zum 1. April nichts unternommen werden, da der Winter zu feucht war. Die Bewurzelung war begrenzt, so dass die starke Hitze eine größere Auswirkung hatte.

Für die Zukunft festzuhalten

Vermeiden Sie es wenn möglich Getreide und Eiweißpflanzen  im Frühjahr zu spät zu säen. Für die Saat Ende Frühjahr und die Vorbereitung falscher Saatbetten, muss darauf geachtet werden, das Saatbett nicht auszutrocknen (Einsatz einer Walze und/oder oberflächliche Bodenbearbeitung).

  • Für Gemüse

Müssen wir noch das Risiko eingehen, Gemüse ohne Bewässerung anzubauen? Die Erträge sind manchmal katastrophal: in einigen Fällen bis zu 20% weniger in nicht bewässerten Systemen! Die Bewässerung ist jedoch keine Garantie, da die Auswirkungen in den bewässerten Betrieben nicht vollständig ausblieben, aber die Frage stellt sich: Sollten wir in ein Bewässerungssystem investieren und die erforderlichen Genehmigungen beantragen? Für gewisse Kulturen, wie Erbsen, Möhren, Zwiebeln, Bohnen, usw. ist eine Bewässerung erforderlich, wenn man die Risiken einer Missernte verringern will. Sie können eine Bewässerung in Linien vorsehen, um den Wasserverbrauch (und die Kosten) zu reduzieren und dies sowohl bei Einsatz von Saatgut als auch Setzlingen.

Es ist wichtig, das Wasser im Boden zu konservieren:  bearbeiten Sie den Boden oberflächlich, um die Kapillaren zu brechen, aber ohne den Boden auszutrocknen (man arbeitet bei Bedarf erst kurz vor der Aussaat tiefgründig und hinterher mit sofortigem Andrücken). Bleiben Sie wachsam bei Vegetation, die den Winter überdauert hat; es ist besser diese früh genug zu zerstören, ohne sie ein zu fortgeschrittenes vegetatives Stadium erreichen zu lassen, um zu verhindern, dass sie die Wasservorräte auf Kosten der nächsten Kultur ausschöpfen.

Achten Sie darauf, die Risiken gering zu halten: Nicht alles am selben Ort gruppieren (wenn genügend Fläche vorhanden ist), verringert die Wahrscheinlichkeit, die gesamte Kultur auf einmal zu verlieren. Dies intensiviert die Arbeit, kann aber eine bessere Garantie liefern.

Lassen Sie die Bedeutung der Hilfsorganismen nicht außer Acht und fördern Sie deren Verbreitung (Blühstreifen usw.), da die Temperaturen auch die Schädlinge begünstigt haben. Aufgrund der Hitze, haben auch Krankheiten Probleme bereitet, vor allem Mehltau im Möhrenanbau. Hier können vorbeugende Maßnahmen in Betracht gezogen werden, nämlich eine vorbeugende Behandlung auf Schwefelbasis.

Für die Zukunft festzuhalten

Ziehen Sie eine Bewässerung in Betracht und halten Sie das Wasser so weit wie möglich im Boden. Verteilen Sie die Risiken, sowohl in Bezug auf den Boden, als auch in Bezug auf Schädlinge und Klima. Für weitere Informationen über die Bodenstruktur, die Wasserkonservierung, angepasste Mischungen, usw., laden wir Sie ein, unsere technischen Ratschläge für Ackerbau der Nummer 53 der Itinéraires-Bio zu Rate zu ziehen.[1].

  • Für Futterkulturen

Getreide-Ganzpflanzensilage profitieren von der Feuchtigkeit Ende des Winters, mit  ertragreichen frühen Ernten (entweder zu Beginn des Ährenschiebens, für die Qualität; oder  zur Milch-/Teigreife für die Masse). Mais und Futterrüben sind etwas resistenter, es kann interessant sein, diese Kulturen mit in die Rotation einzubringen, dort, wo die Ackernutzung es zulässt (in Famenne wäre das zum Beispiel eine  schlechte Idee), auf jeden Fall ist es wichtig,  seine Parzellen gut auszuwählen. Achten Sie auf die Notwendigkeit der Unkrautbekämpfung im Rübenanbau, die ein zu berücksichtigender Risiko darstellt (sie wird wie Gemüse kultiviert, was mit einer präzisen Unkrautbekämpfung und somit viel benötigter Arbeitskraft einhergeht).

Setzen Sie bevorzugt trockenheitsresistente Kulturen ein, wie Sorghum (unempfindlich gegen Schädlinge: Wildschweine, Krähen usw), eine hitzeresistente Pflanze, die als erste Kultur eingesetzt werden kann, was die Risiken eines Fehlschlags verringert (das Problem dieses Jahr bestand darin, dass es als zweite Kultur eingesetzt wurde, nachdem bereits alles Wasser von der ersten Kultur verbraucht wurde). Achtung, es geben verschiedene Sorten Sorghum und diese Kultur muss unter Einhaltung eines guten Anbauplans kultiviert werden.

Wechselgrünland und Luzerne sind aus agronomischer Sicht wichtige Kulturen, die in idealerweise lange Rotationen einzubringen sind. Ideal wäre es, wenn auf Dauer die verschiedenen Produktionszweige miteinander vernetzt werden und Ackerbauer den Züchtern Futter liefern können. Die Zusammenarbeit zwischen einem Ackerbauer und einem Züchter ist eine gute Lösung, garantiert eine ausreichende Futterqualität und Menge auf lange Dauer und vorteilhaft für beide Parteien (sie ermöglicht einen Wechsel in der Fruchtfolge). Darüber hinaus ergänzen sich die guten Ackerparzellen und die Parzellen zur Viehhaltung in ihrer Verwertung. Wir empfehlen Ihnen dennoch wachsam zu bleiben bei solchen Partnerschaften: eine Futtergarantie für den Züchter muss mit einem garantierten Kauf durch den Produzenten einhergehen, da die Zusammenarbeit ansonsten hinfällig wird.

Für die Zukunft festzuhalten

Greifen Sie dem Klimawandel vor: Ziehen Sie die Einbringung resistenter Sorten gegen Hitze und wachstumsungünstige Perioden in Betracht. Und vor allem, fördern Sie gegenseitige Hilfe und Zusammenarbeit!

 

Im Gartenbau

Wie für den Gemüseanbau, wird die Bewässerung zur Notwendigkeit! Diese Überlegungen müssen unbedingt Teil des Investitionsplans sein, bevor Sie beginnen. Darüber hinaus ist es wichtig, den Boden mit einer Strohschicht zu bedecken, um das Wasser durch reduzierte Verdunstung zu erhalten. Wasser ist überlebenswichtig, vor allem unter diesen wechselnden Bedingungen: In diesem Jahr benötigten sogar Kürbisgewächse eine Bewässerung!

Zögern Sie nicht, unsere technischen Berater im Gemüseanbau nach den bevorzugten Sorten und den optimalen Saat- bzw. Pflanzmomenten des Jahres zu befragen.

Für die Zukunft festzuhalten

Das gleiche wie für den Gemüseanbau: bewässern und das Wasser im Boden so gut wie möglich konservieren!

 

Fazit

Zusätzlich zu all diesen Maßnahmen und Bestimmungen ist es wichtig, die Funktionsfähigkeit des Betriebes in Frage zu stellen. Strukturelle Entscheidungen werden vielleicht zu fällen sein! In Frankreich werden in einigen Gegenden gewisse Produktionszweige aufgegeben. Achten Sie darauf, den Betrieb rentabel zu halten: es ist möglich Einbußen ein, zwei Jahre wegzustecken, aber sollte dies zur Regel werden, ist es nicht lebbar. Gehen Sie die Themen Viehbesatz, finanzielle Bilanz, usw. nochmal durch.

Schließlich wird immer deutlicher, dass die Futterautonomie bei etwa 1,4 GVE/ha liegt, aber es wird empfohlen, im Rahmen der Möglichkeiten 2 GVE/ha für die Düngung anzustreben. Zu guter letzt sollten ertragreiche Jahre effizient genutzt werden einen Futterstock aufzubauen.

 

Für weitere Informationen zur Bodenstruktur, Wasserkonservierung, angepasste Mischungen usw., laden wir Sie ein, unsere technische Beratung in Ackerkulturen der Nummer 53 der “Itinéraires Bio”[2].

 

 

Zögern Sie auch weiterhin nicht, unsere technischen Berater für eine genaue personalisierte Beratung zu kontaktieren. Die Kontaktangaben zu jedem finden Sie je nach Standort und Produktionsbranche unter folgendem Link: www.biowallonie.com/conseils-techniques

 

 

Wenn Sie noch auf der Suche nach Futter sind (oder welches verkaufen), laden wir Sie ein, das Online-Kleinanzeigen-Tool hier zu verwenden: https://www.biowallonie.com/annonces/

 

Wenn noch genug Platz vorhanden ist, können wir Bilder hinzufügen.

[1] « Comment résoudre et anticiper des problèmes de structure du sol ?”, Patrick Silvestre. Itinéraires Bio n°53, pp. 44-45.

[2] « Comment résoudre et anticiper des problèmes de structure du sol ?”, Patrick Silvestre. Itinéraires Bio n°53, pp. 44-45.