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Erfolgreicher Beginn der Weideperiode

Erfolgreicher Beginn der Weideperiode

Der Beginn der Weideperiode ist eine wichtige Etappe, von der der Erfolg der gesamten Weidesaison abhängt. Während des Winters bleibt das Gras in vegetativer Ruhephase und erst ab einer Temperatursumme von 200 °C setzt die Wachstumsphase ein. Aktives Graswachstum beginnt je nach Gras bei unterschiedlichen Minimaltemperaturen: 8° C für Englisches Raygras, 7,5 °C für Knaulgras, 6 °C für Rohrschwingel, 4 °C für Rispengräser, etc.

Handhabung von Graswachstum und -qualität

Der erste frühe Weidegang, das sogenannte Topping, sollte zum Wachstumsstadium “Ähre 10 cm” durchgeführt werden. Die Tiere können auf die Parzelle gelassen werden, sobald der Boden tragfähig ist und die Grashöhe 8 cm beträgt (Knöchelhöhe), was einer Temperatursumme von 250-300 °C entspricht. Unter einer Höhe von 4-5 cm (Absatzhöhe des Stiefels), sollte die Herde eine andere Parzelle beweiden, um den nächsten Aufwuchs nicht zu schädigen. Der Weidebeginn im Frühjahr sollte übergangsweise eingeleitet werden, sowohl für das Grünland als auch für die Kühe. Idealerweise sollten die Kühe anfangs lediglich 2-3 Stunden täglich weiden, um eine Überbeweidung zu vermeiden. Bei Vorkommen von Knaulgras auf den Parzellen, sollten alle Parzellen zügig vorgeweidet werden.

Das Graswachstum entspricht dem Beginn des vegetativen Zyklus, also einer zyklischen Erneuerung der Blätter (beispielsweise alle 21 Tage beim Englischen Raygras). Durch eine frühe Beweidung kann dieser Prozess beschleunigt und die Pflanze dazu gebracht werden neue, jüngere, größere und widerstandsfähige Blätter zu bilden. Darüber hinaus wird die Bestockung eingeläutet. Ein Bestockungstrieb ist eine produktive Einheit der Pflanze, mit 2-3 Blättern. Die Produktivität der Gräser hängt von der Anzahl Triebe pro Pflanze und der Länge der Blätter ab.

Da die Länge der Blätter von den Wetterbedingungen abhängt, liegt die einzige Möglichkeit den Ertrag zu erhöhen darin, die Anzahl Triebe pro m² zu erhöhen. Eine frühzeitige Beweidung ermöglicht es, alte kleine Blätter, die den Winter überstanden haben, durch junge ausdauernde Blätter zu ersetzen. Neue Triebe benötigen ausreichend Licht am Triebgrund der Pflanzen. Bei einer Pflanzenhöhe von 15 cm ist es dunkel und somit zu spät.

Topping fördert die Langlebigkeit der guten Arten und schränkt durch Schließen der Lücken in der Grasnarbe die Ausbreitung einer qualitativ schlechteren Flora ein. [1]

Eingerahmt : Eine Gruppe Schüler des Institutes Lasalle de Beauvais hat den Einfluss des Toppings auf 30 Parzellen gemessen. Die mit Herbometer durchgeführten Messungen zeigen einen Unterschied von 800 kg bis 1700 kg Trockenmasse zusätzlich in der frühzeitig beweideten Fläche auf.

Topping ermöglicht auch das Wachstum zwischen den Parzellen zeitlich zu versetzen, was einen besseren Ablauf der Weidesaison ermöglicht. Das Ährenschieben wird nicht verzögert, aber die Größe der Stängel wird verringert und deren Schmackhaftigkeit erhöht.

Für gemähte Parzellen (Silage) ist das Topping uninteressant, da es den Ertrag verringert.

Wird die erste Beweidung nach dem Stadium “Ähre 10 cm” durchgeführt, so wird der Blütenstand abgeweidet, was eine anschließende vegetative Wachstumsphase mit sich bringt (Ausnahme Italienisches Raygras). Für eine Mahd als Heu, fallen die Erträge geringer aus, aber die Qualität und Trocknungsprozess werden deutlich verbessert.

Quellen:

Gillet M. (AFPF), Frioud E. 2014, Herb’actifs

Futterumstellung und Ergänzung

Die Futterrationen während der Winterperiode weisen meist hohe Trockenmassegehalte mit bis zu 40-45% bei Silage und 85% bei Heu auf. Der TM-Gehalt bei frischem Gras hingegen liegt lediglich bei 18-20%. Gras im Frühjahr ist reich an Zucker und löslichem Stickstoff aber rohfaserarm.

Dieses Gras weist somit einen sehr niedrigen Strukturwert auf, was zu einem schnellen Abfall des pH-Wertes im Pansen führen und eine Azidose hervorrufen kann. Es kann zu geringeren Fettgehalten in der Milch kommen, schwankende Kotkonsistenz, verringerter Futteraufnahme, Klauenproblemen und Störungen der Pansenflora. Dies wird noch durch Zufütterung von Kraftfutter verstärkt. Aufblähen kann durch hohe Anteile an Leguminosen in dem geweideten Futter verursacht werden. Durch Fütterung gut strukturierten Heus kann dies abgepuffert werden. In punkto Mineralien weist junges Gras oft einen Natrium-Mangel auf. Aus diesem Grund sollte mit Salz ergänzt werden.

Diese Unterschiede wirken sich auf die Zusammensetzung der Pansenflora aus, was demnach die Wichtigkeit einer schrittweise durchgeführten Futterumstellung unterstreicht. Die Beweidung sollte ebenfalls langsam eingeläutet werden, 2-3 Stunden während der ersten Tage und immer länger während einer Dauer von 2 Wochen. Diese Zeitspanne ist notwendig, damit sich die Mikroorganismen im Pansen auf die neuen Bedingungen umstellen können.

Die Kühe vor der Beweidung mit qualitativem Heu füttern, füllt bereits den Pansen und führt dazu, dass keine zu hohen Mengen jungen Grases gefressen werden. Dies ermöglicht eine bessere Verdauung. Ideal ist es, wenn die Tiere nicht hungrig auf die Weide geschickt werden.

Bei einer mangelhaften Futterumstellung, steigt das Risiko für Verdauungsprobleme, Durchfall und Weidefieber, einhergehend mit einer Störung der Pansenflora.

Ratschläge zur Fütterung im Stall : – Füttern der Tiere vor der Beweidung

  • Stickstoffgaben reduzieren
  • Futterergänzung mit strukturiertem Futter wie Heu oder Maissilage
  • Natriumzufuhr

 Hinweise zu Weidefieber:

Symptome sind Zittern, Krämpfe, Agitation. Diese Krankheit kann bei Milchkühen und Ammenkühen auftreten und ist auf eine schlechte Magnesiumaufnahme (Mg) zurückzuführen. Dies kann mehrere Ursachen haben:

  • Schneller Darmtransit oder Durchfall durch aufgrund schlechter Umstellung
  • Stressfaktoren: Herde, Klima (Wind, Kälte)
  • Überschuss an löslichem Stickstoff im Gras
  • Kalium-Überschuss im Gras

Aus diesem Grund sollte die Stickstoff- und Kaliumdüngung der Weiden eingeschränkt werden. Neben Leguminosen, als Magnesiumquelle, kann auch eine Gabe magnesiumhaltiger Mineralien und Salz (verbessert die Mg-Aufnahme) das Risiko für Weidefieber verringern.

Saugkälber

Der Beginn der Weideperiode für Saugkälber verursacht Stress, da die Zusammensetzung der Milch ändert und das Gras ein neues Raufutter ist, das sie noch nicht verdauen können und das Durchfall hervorrufen kann. Außerdem müssen größere Anstrengungen zur Fortbewegung unternommen werden, die ebenfalls Stress und Muskelschwäche und darüber hinaus Herzprobleme verursachen können, insbesondere bei Selenium- und Vitamin E Mangel. Bei schlechter Umstellung, besteht ebenfalls ein Risiko für Enterotaxämie (Vergiftungen durch Bakterien im Darm), die schnell zum Tod der Tiere führen kann. Fütterung von gequetschtem Dinkel und eine gute Futterumstellung sind die besten Maßnahmen, um dieser Krankheit vorzubeugen.

Dufrasne I., März 2008

[1] Ein Trieb hat eine Lebensdauer von 14 bis 16 Monaten die Erneuerung ist somit von hoher Bedeutung.